Günstige Preise beleben Gebrauchtwohnungsmarkt
Lichtblick am Ende des Tunnels?

05.03.2006 10:30
LBS-Immobiliengesellschaften bauen 2005 ihre Position als größte Maklergruppe Deutschlands aus – Mit über 27.000 vermittelten Objekten bestes Ergebnis seit sechs Jahren – 17 Prozent mehr als im Vorjahr

BERLIN – Trotz insgesamt noch verhaltener Wohnungsnachfrage verzeichneten die zehn LBS-Immobiliengesellschaften (LBS-I) 2005 mit 27.110 vermittelten Objekten im Wert von 3,9 Milliarden Euro ihr bestes Ergebnis im laufenden Jahrzehnt. Mit einem Plus von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr konnten sie nach Angaben des LBS-Verbandsdirektors Hartwig Hamm ihre Position als marktstärkste Maklergruppe Deutschlands nochmals ausbauen. „Die LBS-I kamen in nahezu allen Segmenten auf zweistellige Steigerungen, der absolute Renner waren aber mit einem Zuwachs von 21 Prozent die gebrauchten Eigenheime“, sagte Hamm heute bei der Vorlage der Ergebnisse für 2005 in Berlin.

Hauptursache sei gar nicht einmal die zum Jahreswechsel wirksame Abschaffung der Eigenheimzulage gewesen, die in erster Linie bei Bestandsimmobilien noch zu „rechtzeitigen“ Käufen gereizt habe. „Schon in den ersten drei Quartalen, als die Förderung noch nicht akut in Frage gestellt war, haben die LBS-Immobilienmakler ein zweistelliges Plus bei den Verkaufszahlen erreicht“, berichtete der Verbandssprecher.

Mittlerweile entfallen vom LBS-I-Gesamtergebnis mit über 11.000 Objekten mehr als 40 Prozent auf den Bereich gebrauchter Eigenheime. Ein weiterer Angebotsschwerpunkt (mit rund einem Viertel) sind die gut 6.500 Eigentumswohnungen aus dem Bestand. In beiden Bereichen profitieren die Interessenten derzeit von anhaltend günstigen Preisen. So fanden bei den LBS-I gebrauchte Ein- und Zweifamilienhäuser für durchschnittlich 148.000 Euro (minus 3 Prozent) ihre Käufer – so preiswert wie zuletzt vor 15 Jahren. Gegenüber neuen Eigenheimen (mit 211.000 Euro) betrug der Abschlag im Mittel damit 30 Prozent.

Bei Eigentumswohnungen ist der Preisvorteil für Bestandserwerber noch ausgeprägter. Mit 96.000 Euro (minus 2 Prozent) kostete im Schnitt des Jahres 2005 bei den LBS-I gebrauchtes Wohneigentum auf der Etage nur noch gut die Hälfte des Neubaupreises. Neue Eigentumswohnungen werden zur Zeit vor allem noch in den Schwerpunkten der Wohnungs-nachfrage fertiggestellt, der mittlere Preis lag hier bei rund 180.000 Euro. „Gebrauchte Objekte sind damit vor allem für Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen eine realistische Möglichkeit für den Bezug eigener vier Wände“, so Hamm. Das gelte auch unter Berücksichtigung der Tat-sache, dass viele Käufer dann einiges in die Modernisierung investierten.

Der dritte wichtige Bereich sind die 2800 Baugrundstücke, die 2005 mit Hilfe der LBS-I einen neuen Besitzer fanden. „Der 4 Prozent niedrigere Durchschnittspreis von 94.000 Euro bei einer gleichzeitig um 14 Prozent höheren Absatzzahl macht deutlich, dass preisgünstige Angebote immer ihren Markt finden“, sagte der Verbandsdirektor. Zugleich zeige dies den anhaltenden Neubaubedarf, der auf dem deutschen Wohnungsmarkt latent spürbar sei – trotz der extrem niedrigen Fertigstellungszahlen, die sich im abgelaufenen Jahr auch bei den LBS-I in einer Stagnation bei der Vermittlung neuer Eigenheime niedergeschlagen hätten.

Insgesamt bestätigen die aktuellen Erfahrungen der LBS-Immobilienexperten, dass im deutschen Wohnungsbau trügerische Ruhe herrscht. „Der jahrelange Rückgang im Wohnungsbau, der sich nach der Abschaffung der Eigenheimzulage kurzfristig noch einmal fortsetzen wird, darf nicht über den deutlich höheren Wohnungsbedarf hinwegtäuschen, von dem alle Fachleute ausgehen“, warnte Hamm. Die Zahl der Haushalte nehme weiter zu, und bis mindestens 2030 bleibe die Tendenz zur wachsenden Wohnflächennachfrage ungebrochen. „Die hohe Nachfrage nach Gebrauchtimmobilien zeigt bereits jetzt, dass es bald eng – und teuer – werden kann, wenn nicht mehr Neubauangebot geschaffen wird.“

Quelle: LBS Bausparkasse

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