Deutscher Mieterbund legt Heizspiegel vor
Online-Heizenergiecheck ab sofort möglich

17.08.2006 15:00
Trotz sinkenden Energieverbrauchs sind die Heizkosten im Jahr 2005 drastisch gestiegen. Das ist die Bilanz des heute veröffentlichten Heizspiegels, dem die Energieverbräuche und –kosten von öl-, erdgas- und fernbeheizten Gebäuden des Jahres 2005 zugrunde liegen. Gleichzeitig präsentierte der Deutsche Mieterbund (DMB) einen Online-Heizenergiecheck (www.mieterbund.de), mit dem Mieter ihre Heizkosten prüfen können.

Dr. Franz-Georg Rips, Direktor des Deutschen Mieterbundes: "Bei Öl- und Gasheizungen sind die Verbräuche um 5 bis 7 Prozent gesunken. Hier machen sich klimatische Veränderungen, Reparaturen, Erneuerungen, zum Beispiel bei Heizungsanlagen, oder auch Modernisierungen und natürlich sparsameres Verhalten der Mieter bemerkbar. Dagegen sind die Heizkosten 2005 gegenüber dem Vorjahr um etwa 24 bis 27 Prozent bei Ölheizungen und um 12 bis 18 Prozent bei Gasheizungen gestiegen. Grund hierfür sind die Preissteigerungen bei Heizöl um 32 Prozent bzw. bei Gas von rund 15 bis 20 Prozent."

Der bundesweite Heizspiegel – und der darauf basierende Heizenergiecheck – liefern Vergleichswerte für das Jahr 2005. Sie unterscheiden zwischen Heizenergieverbräuchen und Heizkosten und weisen Zahlen aus für ölbeheizte, erdgasbeheizte und fernbeheizte Gebäude mit einer beheizten Wohnfläche zwischen 100 – 250 m², 250 – 500 m², 500 – 1.000 m² und mehr als 1.000 m². Mieter können mit Hilfe des Heizspiegels oder des Heizenergiechecks den Energieverbrauch und die Kosten aus dem Jahr 2005 ihres Gebäudes unter die Lupe nehmen und bewerten. Der Heizspiegel lässt eine Zuordnung der Gebäudewerte in vier Kategorien zu:

optimal Das bedeutet, das Gebäude gehört zu den 10 Prozent mit dem niedrigsten Heizenergieverbrauch.

durchschnittlich Es besteht kein akuter Handlungsbedarf.

erhöht Hier ist es Zeit zu handeln. Wahrscheinlich muss das Gebäude in Hinsicht auf den Energieverbrauch verbessert werden. Was zu tun ist und wie wirtschaftlich das ist, erfahren Mieter beispielsweise, wenn sie den konkreten Heizenergie-Check machen.

extrem hoch Hier muss gehandelt werden. 90 Prozent aller Gebäude bundesweit verbrauchen weniger Heizenergie. Wahrscheinlich lassen sich durch die Optimierung der Heizung, neue Fenster und Dämmmaßnahmen deutliche Kosteneinsparungen und enorme Wohnwertsteigerungen realisieren.

Mieterbund-Direktor Dr. Franz-Georg Rips: "Angesichts der hohen Energiekosten wird es immer wichtiger, genau zu wissen, wie viel Energie im Haus bzw. in der Wohnung verheizt wird. Gerade jetzt lohnt es sich, nach Sparmöglichkeiten zu suchen. Wir hoffen, dass wir mit Hilfe des Heizspiegels zu Energiesparmaßnahmen motivieren bzw. zu sinnvollen Modernisierungsmaßnahmen anregen können."

Zusammen mit dem Heizspiegel 2006 erhalten alle Interessierten einen Gutschein, mit dem sie ein kostenloses Gutachten erstellen lassen können. Innerhalb weniger Wochen erhalten Verbraucher eine schriftliche Auswertung mit Empfehlungen für die nächsten Schritte. Mieter erhalten außerdem eine fachliche Stellungnahme. Damit können sie ihre Vermieter über das Ergebnis der Untersuchung informieren.

Der bundesweite Heizspiegel wird herausgegeben von co2online gemeinnützige GmbH in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Mieterbund. Er wird vom Bundesumweltministerium im Rahmen der Klimaschutzkampagne unterstützt.

Nach Ansicht des Deutschen Mieterbundes müssen Mieter bei den Heizkostenabrechnungen für das Kalenderjahr 2005 mit hohen Nachzahlungen rechnen. Nach Informationen aus den 330 angeschlossenen örtlichen Mietervereinen sind Nachzahlungen im dreistelligen, mitunter sogar im vierstelligen Bereich keine Seltenheit.

Rips: "Deshalb müssen jetzt alle Möglichkeiten genutzt werden, die Abrechnungen auf ihre Richtigkeit hin zu kontrollieren. Der Heizspiegel ist ein Hilfsmittel in diesem Zusammenhang. Nach unseren Erfahrungen gilt auch für dieses Abrechnungsjahr, jede zweite Abrechnung ist falsch. Eine Überprüfung durch den örtlichen Mieterverein lohnt."

Den Heizspiegel für Deutschland gibt es ab sofort als gedrucktes Exemplar kostenlos beim Deutschen Mieterbund, 10169 Berlin, Stichwort: Heizspiegel. Bitte einen frankierten Rückumschlag mit 0,55 Euro Porto beilegen. Der Heizspiegel kann ab dem 16. August von den Internetseiten des Deutschen Mieterbundes (www.mieterbund.de) kostenlos heruntergeladen werden, und gleichzeitig kann auf den Mieterbund-Seiten im Internet der kostenlose "Heizenergie Check" durchgeführt werden.

Weitere Informationen in der Mieterbund-Broschüre "Die zweite Miete", erhältlich bei allen Mietervereinen oder beim Deutschen Mieterbund, 10169 Berlin, Preis 5 Euro. Konkrete Rechtsberatung zur Heizkostenabrechnung erhalten Sie bei den 330 örtlichen DMB-Mietervereinen, zu finden unter www.mieterbund.de.

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