Wie wirds?
Immobilien-Experten sagen turbulentes Jahr voraus

14.04.2010 13:49
"Es darf augenscheinlich vermutet werden, dass auch für die kommenden Jahre die Heftigkeit von Marktschwankungen zunehmen wird. Die fast schon traditionelle deutsche Marktstabilität wird sich strukturell ändern: So wird die Extremwertetheorie auch bei den wesentlichen Einzelvariablen wie Leerstand, Mietentwicklung oder Rendite Einzug halten. Mit anderen Worten: Neuen positiven Rekordwerten werden negative Rekordwerte gegenüberstehen, die Volatilität der Märkte wird insgesamt zunehmen", so die Einschätzung von Dr. Thomas Beyerle (Aberdeen Immobilien Kapitalanlagegesellschaft mbH) im Vorfeld der 17. Handelsblatt Jahrestagung "Immobilienwirtschaft 2010" (6. und 7. Mai 2010, Berlin). "Nach allem, was die Konjunkturtheorie und -empirie bisher an Erkenntnissen geliefert hat, ist realistisch nicht vor dem zweiten Halbjahr 2011 mit einem spürbaren Aufschwung der Immobilienkonjunktur zu rechnen. Im Gegenteil: eher später als früher", stellt auch Prof. Dr. Hanspeter Gondring FRICS (Duale Hochschule Baden-Württemberg und ADI) gegenüber dem Veranstalter fest. Beyerle und Prof. Dr. Gondring informieren als Vorsitzende der etablierten Jahrestagung mit rund 35 weiteren Referenten über aktuelle Entwicklungen und Veränderungen in der Immobilienwirtschaft ein halbes Jahr nach dem Regierungswechsel.

Weitere Themen der Tagung sind die Immobilienfinanzierung in der neuen Bankenwelt, Trends bei deutschen, europäischen und internationalen Immobilienmärkten sowie die Renaissance der Private Equity. Das Programm zur Jahrestagung ist im Internet abrufbar unter: www.immobilien-forum.com/?pr-2010
Risikoschirme für Immobilienmärkte bringen kurzfristige Erleichterung "Sicherlich bringen die Risikoschirme der Bundesregierung für die Banken und das Wachstumsbeschleunigungsgesetz eine Erleichterung, aber für welchen Preis? Eine Rekordverschuldung in den nächsten Jahren führt dazu, dass die Bundesregierung ihren wirtschafts- und stabilitätspolitischen Handlungsspielraum in einer kaum da gewesenen Dimension einschränkt", stellt Gondering fest. Die Folgen für die Immobilienwirtschaft bei Investments und Projektentwicklungen im deutschen Markt diskutieren in der etablierten Elefantenrunde Andreas Quint (Jones Lang Lasalle), Thomas Binder (Sierra Developments Germany GmbH), Dr. Peter Knopp (Westdeutsche ImmobilienBank AG), Dr. Reinhard Kutscher (Union Investment Real Estate GmbH), Dr. Wulf Meinel (Carlyle Europe Real Estate).

Immobilienbranche steht Koalitionsvertrag positiv gegenüber
"Die Vereinbarungen sind ein großer Schritt in die richtige Richtung. Wir hätten uns an einigen Stellen noch klarere Formulierungen im Koalitionsvertrag gewünscht. So muss der Anwendungsbereich des REIT-Gesetzes dringend auf Bestandswohnimmobilien ausgedehnt werden. Es ist nicht zu verstehen, warum deutsche REITs nicht in deutsche Wohnbestände investieren sollen, ausländische REITs und beispielsweise jeder Hedgefonds dies paradoxerweise jedoch darf", erklärt Dr. Andreas Mattner (Zentraler Immobilien Ausschuss e.V.) zum Koalitionsvertrag. Der Präsident des ZIA diskutiert mit Michael Englisch MRICS, Claus Hermuth (Prime Office AG), Dr. Wolfgang Mansfeld (BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V. und Union Asset Management Holding AG), Stephan Rind (Colonia Real Estate AG) und Eric Romba (VGF Verband Geschlossene Fonds e.V.) ein halbes Jahr nach dem Regierungswechsel über Veränderungen in der Immobilienwirtschaft.
Finanzierung in der neuen Bankenwelt
Ob derzeit eine Kreditklemme herrscht oder ob Projekte nur einer kritisch-realistische Bewertung unterzogen werden, wird derzeit kontrovers diskutiert. Prof. Andreas-Norbert Fay (Fay Projects GmbH), Wilfried Jastrembski (Hamburger Sparkasse AG), Bernd Knobloch (Palatium Investment Management Ltd.), Axel König MRICS (NAI apollo), Dr. Georg Reutter (DG HYP Deutsche Genossenschafts-Hypothekenbank AG) und Dr. Thomas Veit (Landesbank Berlin AG) widmen sich der Fragestellung in ihrer Diskussionsrunde. Weitere Themen der Expertenrunde sind die Rolle von Private Equity, Erwartungen an Non Performing Loans sowie Erfahrungen mit Mezzanine-Finanzierung.
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