Mietkaution:
Vorteile, Nachteile und Alternativen

Mietkaution:


13.04.2024 09:33
Bei einer Mietkaution handelt es sich um eine Sicherheitsleistung, die Vermieter von Mietern fordern können, um sich vor möglichen Schäden und Beschädigungen oder auch nicht eingehaltene Mietzahlungen abzusichern.

Titelbild: Bild von Harry Strauss auf Pixabay

Gesetzlich verbindliche Vorgaben zur Mietkaution gibt es nicht, in der Regel handelt es sich dabei um einen Betrag von maximal drei Monatsmieten, die vom Vermieter vor dem Einzug zu bezahlen sind. Das Vorgehen ist nicht nur in Deutschland mehr als üblich, eine solche Mietkaution ist sowohl für den Mieter, als auch für den Vermieter mit einigen Vor- und Nachteilen verbunden:

Vorteile für den Vermieter


Der größte Vorteil einer klassischen Mietkaution für Vermieter besteht darin, dass sie finanziell gegen Zahlungsausfälle seitens des Mieters oder durch diesen verursachte Schäden an der Wohnung abgesichert sind. Im Schadensfall kann der Vermieter sofort auf die Summe zugreifen.

Nachteile für den Vermieter


Unter Umständen kann der Umgang mit der Mietkaution für Vermieter durchaus kompliziert sein, insbesondere dann, wenn mehrere Wohnungen vermietet werden. Grund dafür ist, dass Vermieter gesetzlich dazu verpflichtet sind, die Mietkaution so anzulegen, dass diese nicht zweckentfremdet werden kann und auch im Falle einer Insolvenz geschützt ist. Die Kaution steht (sofern er sich nichts zuschulden kommen lässt) dem Mieter zu und muss vollständig, inklusive möglicher Zinsen, an den Mieter zurückgezahlt werden, sobald das Mietverhältnis endet.

Ein Privatkonto darf nicht zur Verwahrung der Mietkaution genutzt werden, das Verwalten der Kaution kann somit zu einem mehr oder weniger großen, zusätzlichen Aufwand führen. Auch darf man nicht vergessen, dass für die Kontoführung in der Regel zusätzliche Kosten in Form von Gebühren anfallen.

Vorteile für den Mieter


Mit der Zahlung der Kaution ist auch der Mieter bei von ihm verursachten Schäden prinzipiell erst einmal abgesichert und läuft nicht Gefahr, überraschenderweise mit der Zahlung eines Betrags konfrontiert zu werden. Auch wenn es dem Mieter einmal nicht möglich sein sollte, seine monatliche Miete zu bezahlen, kann ihn der Vermieter nicht einfach rausschmeißen.

Nachteile für den Vermieter


Der Mieter ist verpflichtet, die Kaution spätestens mit Beginn des Mietverhältnisses vollumfänglich zu bezahlen, was je nach Höhe der Miete eine nicht unerhebliche Belastung darstellen kann. Die Anzahl der Verbraucher, die in diesem Zusammenhang auf Optionen wie einen Kautionskredit zurückgreifen steigt. Darüber hinaus kann es bei Beendigung des Mietverhältnisses zu Verzögerungen bei der Auszahlung kommen, wenn der Vermieter sich querstellt oder wenn es verschiedene Auffassungen über etwaige ausstehende Zahlungen oder vermeintliche Schadensfälle gibt.

Alternativen zur klassischen Mietkaution


Ob man die einzelnen Aspekte einer Mietkaution als einen Vorteil oder Nachteil ansieht, hat immer auch mit der persönlichen finanziellen Situation und anderen individuell empfundenen Aspekten zu tun. Wer eine klassische Mietkaution als weniger passend empfindet, hat prinzipiell die Möglichkeit, Alternativen in Anspruch zu nehmen.

Eine Möglichkeit bietet beispielsweise die Mietkautionsbürgschaft. Hier wird beim Vermieter kein Bargeld, sondern eine Urkunde hinterlegt, auf welcher sich ein Bürge dafür verpflichtet, im Schadensfall für den Mieter zu haften. Neben anerkannten Privatpersonen bieten auch viele Banken oder Versicherungen entsprechende Alternativen zur Mietkaution an. Bei einer solchen Mietkautionsbürgschaft zahlt der Mieter einen geringen monatlichen Betrag, der sich nach der Höhe der jeweils geforderten Kaution richtet.

Im Schadensfall übernimmt der Anbieter die Kostenerstattung für den Vermieter und fordert diese Summe im Anschluss vom Mieter zurück. Eine solche Option bietet sowohl für den Vermieter, als auch für den Mieter einige Vorteile:
  • Vorteile für den Vermieter
    Bei einer Mietkautionsbürgschaft herrscht die gleiche Rechtssicherheit wie bei einer klassischen Mietkaution, gleichzeitig fallen keinerlei Gebühren für den Vermieter an. Im Schadensfall zahlt der jeweilige Anbieter der Mietkautionsbürgschaft die Summe schnell aus, der Verwaltungsaufwand und die Kosten für die Führung eines zusätzlichen Kautionskontos entfällt.
  • Nachteile für den Vermieter
    Prinzipiell bringt eine Mietkautionsbürgschaft keinerlei Nachteile für Vermieter mit sich, außer dass sie nicht direkt auf die Summe zugreifen können, da sie diese nicht selbst verwalten.
  • Vorteile für den Mieter
    Gerade Mieter, die wenig finanziellen Spielraum haben, können durch die Inanspruchnahme einer Mietkautionsbürgschaft profitieren, da sie nicht in Vorleistung gehen müssen. Sie zahlen einen geringen monatlichen Betrag und können sich darauf verlassen, dass der Anbieter im Schadensfall einspringt.
  • Nachteile für Mieter
    Die monatliche Gebühr für die Mietkautionsbürgerschaft erhält der Mieter nach Beendigung des Mietverhältnisses nicht zurück.


Fazit


Wer zur Miete wohnt, kommt in der Regel nicht um die Mietkaution herum. Für welche Form der Kaution man sich entscheidet, ist dabei immer von der individuellen Lebenssituation und dem finanziellen Spielraum abhängig. Insbesondere für Personen, die beim Einzug in eine neue Wohnung keine größeren Beträge aufbringen können oder möchten, ist eine Mietkautionsbürgschaft eine sinnvolle Alternative. Ob diese möglich ist, hängt aber immer auch von der Bereitschaft des Vermieters ab, denn dieser ist nicht dazu verpflichtet, eine Mietkautionsbürgschaft zu akzeptieren.
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